- Deutsche Einzelmeisterschaft 2016 -
Lübeck
21.10. - 29.10.

und

- Deutsche Polizeimeisterschaft 2016
Dorfen
31.10. - 06.11.

 
Nimm 2
Sebastian bei zwei deutschen Meisterschaften in Folge
 
Im Oktober hatte Sebastian erstmals die Möglichkeit, an der Deutschen Einzelmeisterschaft teilzunehmen, welche im schleswig-holsteinischen Lübeck stattfand. Nach einem Ruhetag ging es dann direkt in die Nähe von München, wo er in der ersten Novemberwoche auch noch die Deutsche Meisterschaft für Polizisten mitspielte. Hier der Bericht von seinen Abenteuern!

Die Deutsche Meisterschaft

Sebastian wurde im Jahre 2015 Niedersächsischer Vize-Landesmeister, wobei er haarscharf am Titelgewinn vorbeischrammte, welcher an Matthias Tonndorf ging. Wir berichteten. Damit hätte Sebastian auch die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft 2016 knapp verpasst, aber „Tonne“ wurde auch noch Deutscher Amateurmeister, was ihn doppelt für die DEM qualifizierte - und Sebastian durfte als zweiter Starter beim traditionsreichsten deutschen Schachturnier dabei sein.

Der Deutsche Schachbund wurde 1877 gegründet und trug zwei Jahre später seinen ersten Kongreß aus, teilweise wurden die Turniere später auch als Internationale Meisterschaften ausgerichtet. In diesem Jahr, 2016, sollte die Deutsche Meisterschaft nicht so stark besetzt sein wie in den Jahren zuvor. Der Grund: Ein Sponsor fehlte. Aber immerhin: Es war eine Deutsche Meisterschaft. Wer würde in die Fußstapfen so illustrer Namen wie Adolf Anderssen, Siegbert Tarrasch und Robert Hübner treten? Übrigens: Den Namen Lasker sucht man vergeblich in dieser Hinsicht…
Das Turnier

Die Ausrichtung übernahm der Lübecker SV, Spielort war das Holiday Inn Hotel in Lübeck. Erstklassige Spielbedingungen und Organisation, muss man feststellen. Zwei Großmeister waren immerhin am Start: Lübeck schickte den jungen Lokalmatadoren Rasmus Svane ins Gefecht, sein ärgster Widersacher wurde der Berliner Sergey Kalinitschew. Sebastian war auf Platz 10 der Setzliste - sehr hoch, der Grund dafür waren zwei zuletzt sehr starke Turniere.

Nach der Anreise und Einführung am Donnerstag, den 20. Oktober, ging die Meisterschaft am Freitag los, 26 Teilnehmer spielten 9 Runden nach dem Schweizer System. Gespielt wurde jeden Tag eine Runde um 14 Uhr. Bedenkzeit war 100 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest, zuzüglich ein Inkrement von 30 Sekunden ab Beginn der Partie. Geht der Trend jetzt doch wieder zu längeren Bedenkzeiten? Dieses Modell wurde ja auch für die Mannschaftssaison 2016/17 eingeführt. Es wäre zu schön, um wahr zu sein!
 

Eingang des Holiday Inn in Lübeck.
Das Plakat sagt, was hier geboten wird.

Auftakt und das erste Wochenende

In der Auftaktpartie mit Weiß gegen Gress (2177) hatte Sebastian eine vernünftige Stellung, als der Gegner begann, Bauer um Bauer zu geben und zu versuchen, es taktisch irgendwie zu rechtfertigen. Vielleicht war auch der weiße Druck zu stark, jedenfalls ein klarer Punkt zu Beginn.

Nach so einem guten Auftakt musste ich natürlich unbedingt für ein Wochenende nach Lübeck reisen, um Sebastian zu unterstützen. Außer auf gut gefüllte Kaffee-Bestände traf man dort auf den ein oder anderen bekannten Schachfreund aus der Region. Mein Erscheinen jedoch konnte Sebastian nicht beflügeln. Wie folgt:

Eine ungleich schwierigere Aufgabe als zum Auftakt wartete auf unseren Kämpfer in Runde 2, IM Tobias Jugelt (2418) mit Schwarz. Tobias wählte das „zerstörerische“ 1. d4 Sf6 2. a3, was auf kaum noch einer Landkarte verzeichnet war. Terra incognita zum Trotz erreichte Sebastian eine vorteilhafte Stellung:
 

IM Jugelt (2418) - Müer (2289)
Stellung nach dem 12. Zug von Weiß
Hartmut Metz fotographiert die Kämpfer.
Wer fotographiert Metz?

Hier sieht z.B. sofortiges f5 gut aus, aber auch Lf5 nebst e5. Es folgte 12. … Lxf3 13. Lxf3, und nun verließ Sebastian etwas sein Stellungsgefühl. Er rechnete natürlich auch an Sxd4, konnte sich aber nicht dazu entschließen und spielte 13. … Sxc3 14. Lxc3. Jetzt hätte zumindest noch e5 folgen sollen, doch Bast spielte 14. … e6. Jetzt steht Weiß plötzlich exzellent. Er kann rochieren und dann spielt er am Damenflügel, während Schwarz Probleme hat, ein Gegenspiel aufzuziehen. Tobias gewann im Folgenden ohne größere Komplikationen. Nicht der Zufall macht den Meister, der Meister macht die Zufälle!

Am Abend fand dann ein von den Lübeckern ausgerichtetes „DEM-Blitz“ statt. Sebastian rechnete sich was aus, musste aber am Ende irgendwo im Mittelfeld platznehmen. Auch Gäste durften teilnehmen, sodaß auch ich zum Einsatz kam. Mehr als eine kostenlose Rasur (wenn man vom Startgeld absieht) war aber nicht drin.
 

Sebastian erklärt seinem Gegner Rasmus Svane,
wie hätte gespielt werden müssen.
Der Deutsch-Dänische GM kam auf Platz 2 des Blitzturnieres ein - wie später im Hauptturnier.
Ich in meiner Partie gegen
Schachfreund Lübeck aus Lübeck.

Der Sonntag zeitigte dann das Niedersachsen-Derby gegen Matthias Tonndorf. Sebastian kam erneut sehr vorteilhaft aus der Eröffnung. Zumindest hatte er alle Trümpfe in der Hand, auf jedes gewünschte Resultat zu spielen:
 

Müer (2289) - FM Tonndorf (2223)
Stellung nach dem 20. Zug von Schwarz
Am Brett. Die Partie konnte man nur in die Tonne hauen.

Hier hat Weiß wirklich alle Chancen auf seiner Seite. Denn wie will Schwarz hier von sich aus auf Gewinn spielen? Doch Sebastian sah nun Gespenster: 21. f5 gxf5 22. Dd2 Se6. Das wurde übersehen, Dg5 ist verhindert. Noch ist alles „im Rahmen dessen“, aber es folgten weitere suboptimale Züge, und der Königsflügel wurde immer mehr zur Problemzone für Weiß. Matthias ist auch ein harter Fighter und ließ sich am Ende auch nicht verschaukeln - eine bittere Niederlage für Sebastian.

Okay - ich hatte zwei Niederlagen gesehen, Zeit, wieder abzureisen. Und prompt folgten sogleich volle Punkte. Nie war das Timing so schlecht! Aber wird wohl, zumindest im Fall Tobi Jugelt, auch an den Gegnern gelegen haben, jedenfalls hielt Sebastian weiterhin Kontakt in den folgenden Tagen… :-)

Doppelter FM-Schlag

Die 4. Runde brachte eine sehr starke Partie gegen FM Jens Hirneise (2324). Sebastian ließ den sizilianischen Drachen von der Leine. Es ergab sich die folgende Stellung:
 

FM Hirneise (2324) - Müer (2289)
Stellung nach dem 20. Zug von Schwarz.
Dieses war der erste Streich...

Weiß hätte hier mit e5 weitermachen sollen, aber war sich vielleicht der Komplikationen nicht sicher und wollte die Notbremse ziehen, um die Lage kontrollieren zu können: 21. g3 b4 22. Sd1 Dc7 23. Sb3 a5. Sebastian hatte jetzt so richtig Musik drauf, und er rollte schnell mit seinen Damenflügelbauern die weiße Königsstellung auf. Eine gute Leistung!

Mit der folgenden Partie schraubte sich „El Basto“ dann sogar auf +1. Sein Gegner war FM Hartmut Metz (2284), welcher vermeintlich einen der berühmtesten Betrugs(verdachts)fälle im Schach aufgedeckt hat, nämlich den Fall Allwermann vom Böblinger Open 1999. Nicht lösen konnte er den Fall Müer in Lübeck:
 

Müer (2289) - FM Metz (2284)
Stellung nach dem 20. Zug von Weiß

Sebastian hatte gerade unschuldig a3 gespielt und steht ganz ordentlich. Er hat klar die bessere Struktur, und sein Turm ist bereits in die Eingeweide der schwarzen Stellung eingedrungen. Hier griff der Enthüllungsjournalist zu 20. … Lh5, wonach er auf das folgende 21. b4 eine Figur quittieren musste. Ja, der Läufer ist weg. Lachen sie nicht, prüfen sie es nach! Sebastian ließ es sich nicht mehr nehmen, auch wenn sein Gegner noch einige Zeit Gegenwehr leistete. Insgesamt war es wohl nicht das Turnier von Schachfreund Metz.

Stockender Verlauf mit Schwarz

Nach dem doppelten FM-Schlag war der Norder Jung richtig gut im Turnier. Da sein nächster Gegner etwa die gleiche Rating hat wie Sebastian, konnte er auch in Runde 6 auf etwas Zählbares hoffen. Auf das Brett kam ein weiterer Drachen gegen Fuchs (2290), aber hier gelang es Weiß, nach harter Schlacht, dem gegnerischen König mehr zuzusetzen.

Runde 7 brachte erneut eine Schwarzpartie. Sollte es wieder mehr Schwarz als Weiß für Sebastian geben? Aber meine Prognose erwies sich als korrekt: „Du kriegst hiernach Doppel-Weiß in den beiden letzten Runden.“ In der Partie nun gegen Liepold (2188) erreichte Sebastian folgende Stellung:
 

Liepold (2188) - Müer (2289)
Stellung nach dem 27. Zug von Weiß
Man prüft die Reklamation auf "Dreimalige".

Sebastian hatte eine Qualle geworfen, aber er hat zwei Bauern dafür und hätte hier mit 27. … f6 seinem Gegner weitere Probleme bereiten können: Da dann T5-g3 wegen Lxc2+ mit der Idee Txc2 De1+ nicht geht, hätte Weiß mit 28. Txg6 die Qualität zurückgeben müssen, Bast wäre dann mit einem Mehrbauern verblieben. Stattdessen aber wiederholte Sebastian zunächst die Züge. Aber er tat es einmal zu viel, und der Gegner konnte eine dreimalige Stellungswiederholung reklamieren. Sicherlich ein wenig ärgerlich, auch wenn die Stellung natürlich noch nicht gewonnen war.

Weißes Finale

In Runde 8 mit Weiß gegen 2286 hatte Sebastian auch mehr vom Spiel, aber sein Gegner blieb auf Schlagdistanz und konnte letztlich ein Remis sichern. Es folgte die letzte Partie und tatsächlich noch einmal Weiß gegen Schwarz. Frank Schwarz, 2251. Und Sebastian erreichte schließlich die folgende Position:
 

Müer (2289) - Schwarz (2251)
Stellung nach dem 25. Zug von Schwarz
Unter der Flagge des Pferdes.

Die Engine „Komodo“, ihres/seines Zeichens das führende Schachberechnungsprogramm, sieht hier +6.5 für Sebastian. Ein Sieg in dieser Partie würde ihn auf den 10. Platz der Abschlußtabelle bringen. Das wäre ein mehr als respektables Ergebnis. Es würde genau seinem Setzlistenplatz entsprechen, was unspektakulär aussieht. Aber tatsächlich hat Sebastian zwei sehr gute Turniere in Tschechien und Bremen hinter sich, was ihn auf diesen hohen Platz katapultiert hat, und eine Bestätigung dieser Leistung wäre ja durchaus aller Ehren wert.

Aber was heißt schon Bestätigung!? Er hat bei der Deutschen Meisterschaft 8 ½ Runden lang (bis zum letzten Diagramm) alles reingeworfen und ansprechendes Schach gespielt, dabei sogar eher mehr liegengelassen als seine Gegner. Und unabhängig von dem, was hier noch passierte, hat er ja gezeigt, dass er auf FM-Niveau spielt derzeit. Im Diagramm spielte Sebastian leider nicht strengt zu Ende, ließ den schwarzen König nach a8 entwischen und geriet auf die Verluststraße.

Eine sehr bittere Niederlage, leider endete das Turnier nicht auf einer positiven Note, was völlig verdient gewesen wäre. Es gibt halt nichts geschenkt auf diesem Niveau, aber Sebastian hat gezeigt, was möglich ist. Es kann aber auch nicht sein, dass von ein oder zwei Zügen in einer Partie abhängt, ob man im Turnier über immerhin neun Runden nun gutes oder schlechtes Schach geboten hat!?
 

Sebastian in Runde 8.

Deutsche Polizeimeisterschaft

Nach einem Ruhetag reiste Sebastian bereits zum nächsten Turnier weiter, der Deutschen Polizeimeisterschaft. Diese fand am anderen Ende der Republik statt, in einem beschaulichen Örtchen namens Dorfen in der Nähe von München. Falls man dieses noch zur Republik zählen will - Horst Seehofer hat da bestimmt Pläne!? :-)

Als Mitglied der Polizeistreitkräfte nimmt Sebastian seit 2009 an den Deutschen Polizeischachmeisterschaften teil, die Angehörigen dieser Berufsgruppe vorbehalten ist, zuzüglich ein paar Gästen. Der „Serientäter“ hier heißt Ralf Kotter von Hansa Dortmund, der von 2007 - 2014 8x in Folge gewann, und erst im letzten Jahr „dingfest“ gemacht werden konnte von Helmut Hassenrück. Zweimal scheitere Sebastian dabei knapp an dem Ruhrpottler.

Sebastian war dieses Mal an Platz 2 gesetzt, und man konnte ein spannendes Duell Müer vs. Kotter erwarten. Ähnlich stark war auch der Schachfreund Stefan Mooser, der als Gast mitspielte, ergo den Titel nicht gewinnen konnte. Aber er konnte natürlich das Zünglein an der Waage spielen. 7 Runden Schweizer System wurden gespielt, eine Runde pro Tag, mit einer Bedenkzeit von 2 Stunden für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest, ohne Inkrement also.

Runden 1-3 - Ein starker Auftakt

In den ersten drei Runden spielte Bast mit seinen Gegnern Räuber und Gendarm. Allerdings waren auch alle unterhalb der 2100-Wertungszahlmarke. Aber diese Hausaufgaben wollen ja auch erst einmal gemacht sein. Einen harten Fight lieferte ihm in Runde 2 Jochen Esser (2029):
 

Müer (2275) - Esser (2029)
Stellung nach dem 36. Zug von Weiß

Schwarz hat hier sicherlich berechtigte Hoffnungen auf ein Remis. Sebastians Gegner geriet aber mit 36. … Se6 vom richtigen Weg ab, denn nach 37. Txa5 war der Tausch der Türme unvermeidlich, und bei der gegebenen Konstellation war das Endspiel Läufer gegen Springer für Schwarz in der Praxis extrem schwer zu spielen. Dieser Punkt ging an Sebastian, genau wie in Runde 3 gegen Andre Matzat (2055):
 

Matzat (2055) - Müer (2275)
Stellung nach dem 25. Zug von Schwarz

Bast steht hier sicherlich schon recht angenehm, als der weiße König es nicht mehr aushielt, und sich mit 26. Kf1 höchstpersönlich ins Getümmel stürzte. Dieser energische Schritt war auch schon sein letzter, denn nach … Sb4 gab Weiß sofort auf.

Runden 4-5 - Die Favoriten gegen den Gast

Nun trafen die „großen Drei“ direkt aufeinander. Bis dato hatten alle 3 noch nichts abgegeben. In Runde 4 hatte Sebastian zunächst Weiß gegen Mooser. Ein frühes Remisangebot lehnte Sebastian ab, aber Schwarz baute sich in der Folge sehr sinnig auf. Sebastian überreizte etwas sein Blatt und wurde in der Folge plattgeschoben. Irgendwie wurde er mit dem System auf dem falschen Fuß erwischt.

Dennoch war noch nicht aller Tage Abend. Die Runde 5 brachte einen schwierigen Fight für Sebastian, während die verlustpunktfreien Kotter und Mooser aufeinander trafen. Sebastian überwand die Hürde mit etwas Mühe. Er überspielte seinen auf dem Papier klar schlechteren Gegner klassisch am Damenflügel, aber bei den Komplikationen im Zentrum hätte Weiß sich in einer Phase vielleicht retten können. Parallel sprang Kotter knapp dem Teufel von der Schippe und er rettete sich aus einer kritischen Lage in ein Remis.

Runden 6-7 - Ein trauriges Finale

Somit lag Sebastian einen halben Punkt hinter seinem ärgsten Widersacher Kotter, welchen er in der vorletzten Runde mit Weiß spielen musste. Schachfreund Mooser war hinsichtlich des Titelkampfes als Gast eigentlich egal, aber er fiel so oder so aus dem Rennen, da er nach Runde 5 vom Turnier zurückzog. Seine Resultate blieben aber stehen, da er mehr als 50% seiner Partien absolviert hatte.

Sebastian musste gegen Ralf Kotter also „all in“ gehen. Aber dieser servierte eine exzellente Vorbereitung, und Sebastian konnte mit Weiß nichts nachweisen. Bast musste hier zwangsläufig übertreiben, aber konnte dem Serientäter nicht die Acht anlegen, Kotters Alibi erwies sich als wasserdicht. Sebastian kassierte eine Null. Schade, dass er in der Situation war, auf Gewinn spielen zu müssen, aber natürlich zeigte sein Gegner auch, warum er das Turnier so oft gewann.

Zum Abschluss ging es für Sebastian um die goldene Ananas, aber natürlich wollte er zum Finale nochmal einen Sieg gegen 1900 einfahren. Aber ziehen wir ein kurzes Fazit: Sebastian hatte bis dato gegen alle schwächeren Gegner gewonnen. Gegen seine beiden Hauptkonkurrenten allerdings hat er jeweils mit Weiß verloren. Vermutlich hätte er hierbei in beiden Fällen aber ein Remis bekommen können. Mooser bot es an, und Kotter hätte es vermutlich akzeptiert, da es für ihn gleichbedeutend mit dem Turniersieg war. Aber Sebastian musste hier auf Sieg spielen…

Also bestimmt kein gutes Turnier, aber auch alles andere als ein Einbruch. Kann halt mal dumm mitlaufen. In der letzten Runde aber unterschätzte Sebastian das Spiel seines Gegners. Aber was will man sagen, es war für ihn die 16. Turnierpartie hintereinander an fast genauso vielen Tagen:
 

Reif (1971) - Müer (2275)
Stellung nach dem 16. Zug von Schwarz

Sebastian hatte gerade mit … g5 den weißen Läufer angegriffen. Sein Gegner spielte 17. Lxg5 und bot ein Remis an. In völliger Fehlinterpretation der Lage lehnte Sebastian mit … hxg5 ab, wobei er bereits am Rande des Verlustes wandelte, falls er das Schattenreich nicht schon betreten hatte. Es folgte 18. Sxg5 Kc7 19. Sxe6+ Kb6 20. Df7 Lh6 21. g4 a6 22. g5 Lf8. Hier war klar, wohin die Reise gehen sollte. Weiß ließ es sich in der Folge nicht mehr nehmen.

Auch hier also kein Deutscher Meistertitel für Sebastian, die Rückfahrt musste sozusagen mit Blaulicht angetreten werden.

Fazit:

Leider in beiden Turnieren am Ende eine bittere Niederlage. Die DEM war sogar bis dato ein recht gutes Turnier, da Sebastian den 10. Platz, und damit seine gute Form, bestätigt hätte. Bei der PSM war er einmal mehr an Kotter gescheitert, welcher aber auch der beste Spieler im Polizeifeld ist. Auch ein Sieg in der letzten Runde hätte keinen Treppchenplatz mehr gebracht, aber immerhin noch das Fazit „abhaken“ gestattet. So muss man sich eher ärgern. Aber nicht lange - die nächsten Aufgaben warten!

Hier noch der Link zu den Turnierseiten:

Deutsche Meisterschaft

Deutsche Polizeimeisterschaft

- frank modder, 13.11.2016

Es geht immer weiter!

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