Im Oktober hatte Sebastian
erstmals die Möglichkeit, an der Deutschen Einzelmeisterschaft teilzunehmen,
welche im schleswig-holsteinischen Lübeck stattfand. Nach einem Ruhetag
ging es dann direkt in die Nähe von München, wo er in der ersten
Novemberwoche auch noch die Deutsche Meisterschaft für Polizisten
mitspielte. Hier der Bericht von seinen Abenteuern!
Die Deutsche Meisterschaft
Sebastian wurde im
Jahre 2015 Niedersächsischer Vize-Landesmeister, wobei er haarscharf
am Titelgewinn vorbeischrammte, welcher an Matthias Tonndorf ging. Wir
berichteten. Damit hätte Sebastian auch die Qualifikation für
die Deutsche Meisterschaft 2016 knapp verpasst, aber „Tonne“ wurde auch
noch Deutscher Amateurmeister, was ihn doppelt für die DEM qualifizierte
- und Sebastian durfte als zweiter Starter beim traditionsreichsten deutschen
Schachturnier dabei sein.
Der Deutsche Schachbund
wurde 1877 gegründet und trug zwei Jahre später seinen ersten
Kongreß aus, teilweise wurden die Turniere später auch als Internationale
Meisterschaften ausgerichtet. In diesem Jahr, 2016, sollte die Deutsche
Meisterschaft nicht so stark besetzt sein wie in den Jahren zuvor. Der
Grund: Ein Sponsor fehlte. Aber immerhin: Es war eine Deutsche Meisterschaft.
Wer würde in die Fußstapfen so illustrer Namen wie Adolf Anderssen,
Siegbert Tarrasch und Robert Hübner treten? Übrigens: Den Namen
Lasker sucht man vergeblich in dieser Hinsicht…
Das Turnier
Die Ausrichtung übernahm
der Lübecker SV, Spielort war das Holiday Inn Hotel in Lübeck.
Erstklassige Spielbedingungen und Organisation, muss man feststellen. Zwei
Großmeister waren immerhin am Start: Lübeck schickte den jungen
Lokalmatadoren Rasmus Svane ins Gefecht, sein ärgster Widersacher
wurde der Berliner Sergey Kalinitschew. Sebastian war auf Platz 10 der
Setzliste - sehr hoch, der Grund dafür waren zwei zuletzt sehr starke
Turniere.
Nach der Anreise und
Einführung am Donnerstag, den 20. Oktober, ging die Meisterschaft
am Freitag los, 26 Teilnehmer spielten 9 Runden nach dem Schweizer System.
Gespielt wurde jeden Tag eine Runde um 14 Uhr. Bedenkzeit war 100 Minuten
für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest, zuzüglich
ein Inkrement von 30 Sekunden ab Beginn der Partie. Geht der Trend jetzt
doch wieder zu längeren Bedenkzeiten? Dieses Modell wurde ja auch
für die Mannschaftssaison 2016/17 eingeführt. Es wäre zu
schön, um wahr zu sein!
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Eingang des Holiday
Inn in Lübeck.
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Das Plakat sagt,
was hier geboten wird.
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Auftakt und das
erste Wochenende
In der Auftaktpartie
mit Weiß gegen Gress (2177) hatte Sebastian eine vernünftige
Stellung, als der Gegner begann, Bauer um Bauer zu geben und zu versuchen,
es taktisch irgendwie zu rechtfertigen. Vielleicht war auch der weiße
Druck zu stark, jedenfalls ein klarer Punkt zu Beginn.
Nach so einem guten
Auftakt musste ich natürlich unbedingt für ein Wochenende nach
Lübeck reisen, um Sebastian zu unterstützen. Außer auf
gut gefüllte Kaffee-Bestände traf man dort auf den ein oder anderen
bekannten Schachfreund aus der Region. Mein Erscheinen jedoch konnte Sebastian
nicht beflügeln. Wie folgt:
Eine ungleich schwierigere
Aufgabe als zum Auftakt wartete auf unseren Kämpfer in Runde 2, IM
Tobias Jugelt (2418) mit Schwarz. Tobias wählte das „zerstörerische“
1. d4 Sf6 2. a3, was auf kaum noch einer Landkarte verzeichnet war. Terra
incognita zum Trotz erreichte Sebastian eine vorteilhafte Stellung:
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IM Jugelt (2418)
- Müer (2289)
Stellung nach dem
12. Zug von Weiß
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Hartmut Metz fotographiert
die Kämpfer.
Wer fotographiert
Metz?
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Hier sieht z.B. sofortiges
f5 gut aus, aber auch Lf5 nebst e5. Es folgte 12. … Lxf3 13. Lxf3, und
nun verließ Sebastian etwas sein Stellungsgefühl. Er rechnete
natürlich auch an Sxd4, konnte sich aber nicht dazu entschließen
und spielte 13. … Sxc3 14. Lxc3. Jetzt hätte zumindest noch e5 folgen
sollen, doch Bast spielte 14. … e6. Jetzt steht Weiß plötzlich
exzellent. Er kann rochieren und dann spielt er am Damenflügel, während
Schwarz Probleme hat, ein Gegenspiel aufzuziehen. Tobias gewann im Folgenden
ohne größere Komplikationen. Nicht der Zufall macht den Meister,
der Meister macht die Zufälle!
Am Abend fand dann
ein von den Lübeckern ausgerichtetes „DEM-Blitz“ statt. Sebastian
rechnete sich was aus, musste aber am Ende irgendwo im Mittelfeld platznehmen.
Auch Gäste durften teilnehmen, sodaß auch ich zum Einsatz kam.
Mehr als eine kostenlose Rasur (wenn man vom Startgeld absieht) war aber
nicht drin.
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Sebastian erklärt
seinem Gegner Rasmus Svane,
wie hätte gespielt
werden müssen.
Der Deutsch-Dänische
GM kam auf Platz 2 des Blitzturnieres ein - wie später im Hauptturnier.
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Ich in meiner
Partie gegen
Schachfreund Lübeck
aus Lübeck.
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Der Sonntag zeitigte
dann das Niedersachsen-Derby gegen Matthias Tonndorf. Sebastian kam erneut
sehr vorteilhaft aus der Eröffnung. Zumindest hatte er alle Trümpfe
in der Hand, auf jedes gewünschte Resultat zu spielen:
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Müer (2289)
- FM Tonndorf (2223)
Stellung nach dem
20. Zug von Schwarz
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Am Brett. Die
Partie konnte man nur in die Tonne hauen.
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Hier hat Weiß
wirklich alle Chancen auf seiner Seite. Denn wie will Schwarz hier von
sich aus auf Gewinn spielen? Doch Sebastian sah nun Gespenster: 21. f5
gxf5 22. Dd2 Se6. Das wurde übersehen, Dg5 ist verhindert. Noch ist
alles „im Rahmen dessen“, aber es folgten weitere suboptimale Züge,
und der Königsflügel wurde immer mehr zur Problemzone für
Weiß. Matthias ist auch ein harter Fighter und ließ sich am
Ende auch nicht verschaukeln - eine bittere Niederlage für Sebastian.
Okay - ich hatte zwei
Niederlagen gesehen, Zeit, wieder abzureisen. Und prompt folgten sogleich
volle Punkte. Nie war das Timing so schlecht! Aber wird wohl, zumindest
im Fall Tobi Jugelt, auch an den Gegnern gelegen haben, jedenfalls hielt
Sebastian weiterhin Kontakt in den folgenden Tagen… :-)
Doppelter FM-Schlag
Die 4. Runde brachte
eine sehr starke Partie gegen FM Jens Hirneise (2324). Sebastian ließ
den sizilianischen Drachen von der Leine. Es ergab sich die folgende Stellung:
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FM Hirneise (2324)
- Müer (2289)
Stellung nach dem
20. Zug von Schwarz.
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Dieses war der
erste Streich...
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Weiß hätte
hier mit e5 weitermachen sollen, aber war sich vielleicht der Komplikationen
nicht sicher und wollte die Notbremse ziehen, um die Lage kontrollieren
zu können: 21. g3 b4 22. Sd1 Dc7 23. Sb3 a5. Sebastian hatte jetzt
so richtig Musik drauf, und er rollte schnell mit seinen Damenflügelbauern
die weiße Königsstellung auf. Eine gute Leistung!
Mit der folgenden Partie
schraubte sich „El Basto“ dann sogar auf +1. Sein Gegner war FM Hartmut
Metz (2284), welcher vermeintlich einen der berühmtesten Betrugs(verdachts)fälle
im Schach aufgedeckt hat, nämlich den Fall Allwermann vom Böblinger
Open 1999. Nicht lösen konnte er den Fall Müer in Lübeck:
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Müer (2289)
- FM Metz (2284)
Stellung nach dem
20. Zug von Weiß
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Sebastian hatte gerade
unschuldig a3 gespielt und steht ganz ordentlich. Er hat klar die bessere
Struktur, und sein Turm ist bereits in die Eingeweide der schwarzen Stellung
eingedrungen. Hier griff der Enthüllungsjournalist zu 20. … Lh5, wonach
er auf das folgende 21. b4 eine Figur quittieren musste. Ja, der Läufer
ist weg. Lachen sie nicht, prüfen sie es nach! Sebastian ließ
es sich nicht mehr nehmen, auch wenn sein Gegner noch einige Zeit Gegenwehr
leistete. Insgesamt war es wohl nicht das Turnier von Schachfreund Metz.
Stockender Verlauf
mit Schwarz
Nach dem doppelten
FM-Schlag war der Norder Jung richtig gut im Turnier. Da sein nächster
Gegner etwa die gleiche Rating hat wie Sebastian, konnte er auch in Runde
6 auf etwas Zählbares hoffen. Auf das Brett kam ein weiterer Drachen
gegen Fuchs (2290), aber hier gelang es Weiß, nach harter Schlacht,
dem gegnerischen König mehr zuzusetzen.
Runde 7 brachte erneut
eine Schwarzpartie. Sollte es wieder mehr Schwarz als Weiß für
Sebastian geben? Aber meine Prognose erwies sich als korrekt: „Du kriegst
hiernach Doppel-Weiß in den beiden letzten Runden.“ In der Partie
nun gegen Liepold (2188) erreichte Sebastian folgende Stellung:
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Liepold (2188)
- Müer (2289)
Stellung nach dem
27. Zug von Weiß
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Man prüft
die Reklamation auf "Dreimalige".
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Sebastian hatte eine
Qualle geworfen, aber er hat zwei Bauern dafür und hätte hier
mit 27. … f6 seinem Gegner weitere Probleme bereiten können: Da dann
T5-g3 wegen Lxc2+ mit der Idee Txc2 De1+ nicht geht, hätte Weiß
mit 28. Txg6 die Qualität zurückgeben müssen, Bast wäre
dann mit einem Mehrbauern verblieben. Stattdessen aber wiederholte Sebastian
zunächst die Züge. Aber er tat es einmal zu viel, und der Gegner
konnte eine dreimalige Stellungswiederholung reklamieren. Sicherlich ein
wenig ärgerlich, auch wenn die Stellung natürlich noch nicht
gewonnen war.
Weißes Finale
In Runde 8 mit Weiß
gegen 2286 hatte Sebastian auch mehr vom Spiel, aber sein Gegner blieb
auf Schlagdistanz und konnte letztlich ein Remis sichern. Es folgte die
letzte Partie und tatsächlich noch einmal Weiß gegen Schwarz.
Frank Schwarz, 2251. Und Sebastian erreichte schließlich die folgende
Position:
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Müer (2289)
- Schwarz (2251)
Stellung nach dem
25. Zug von Schwarz
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Unter der Flagge
des Pferdes.
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Die Engine „Komodo“,
ihres/seines Zeichens das führende Schachberechnungsprogramm, sieht
hier +6.5 für Sebastian. Ein Sieg in dieser Partie würde ihn
auf den 10. Platz der Abschlußtabelle bringen. Das wäre ein
mehr als respektables Ergebnis. Es würde genau seinem Setzlistenplatz
entsprechen, was unspektakulär aussieht. Aber tatsächlich hat
Sebastian zwei sehr gute Turniere in Tschechien und Bremen hinter sich,
was ihn auf diesen hohen Platz katapultiert hat, und eine Bestätigung
dieser Leistung wäre ja durchaus aller Ehren wert.
Aber was heißt
schon Bestätigung!? Er hat bei der Deutschen Meisterschaft 8 ½
Runden lang (bis zum letzten Diagramm) alles reingeworfen und ansprechendes
Schach gespielt, dabei sogar eher mehr liegengelassen als seine Gegner.
Und unabhängig von dem, was hier noch passierte, hat er ja gezeigt,
dass er auf FM-Niveau spielt derzeit. Im Diagramm spielte Sebastian leider
nicht strengt zu Ende, ließ den schwarzen König nach a8 entwischen
und geriet auf die Verluststraße.
Eine sehr bittere Niederlage,
leider endete das Turnier nicht auf einer positiven Note, was völlig
verdient gewesen wäre. Es gibt halt nichts geschenkt auf diesem Niveau,
aber Sebastian hat gezeigt, was möglich ist. Es kann aber auch nicht
sein, dass von ein oder zwei Zügen in einer Partie abhängt, ob
man im Turnier über immerhin neun Runden nun gutes oder schlechtes
Schach geboten hat!?
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Sebastian in Runde
8.
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Deutsche Polizeimeisterschaft
Nach einem Ruhetag
reiste Sebastian bereits zum nächsten Turnier weiter, der Deutschen
Polizeimeisterschaft. Diese fand am anderen Ende der Republik statt, in
einem beschaulichen Örtchen namens Dorfen in der Nähe von München.
Falls man dieses noch zur Republik zählen will - Horst Seehofer hat
da bestimmt Pläne!? :-)
Als Mitglied der Polizeistreitkräfte
nimmt Sebastian seit 2009 an den Deutschen Polizeischachmeisterschaften
teil, die Angehörigen dieser Berufsgruppe vorbehalten ist, zuzüglich
ein paar Gästen. Der „Serientäter“ hier heißt Ralf Kotter
von Hansa Dortmund, der von 2007 - 2014 8x in Folge gewann, und erst im
letzten Jahr „dingfest“ gemacht werden konnte von Helmut Hassenrück.
Zweimal scheitere Sebastian dabei knapp an dem Ruhrpottler.
Sebastian war dieses
Mal an Platz 2 gesetzt, und man konnte ein spannendes Duell Müer vs.
Kotter erwarten. Ähnlich stark war auch der Schachfreund Stefan Mooser,
der als Gast mitspielte, ergo den Titel nicht gewinnen konnte. Aber er
konnte natürlich das Zünglein an der Waage spielen. 7 Runden
Schweizer System wurden gespielt, eine Runde pro Tag, mit einer Bedenkzeit
von 2 Stunden für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest, ohne
Inkrement also.
Runden 1-3 - Ein
starker Auftakt
In den ersten drei
Runden spielte Bast mit seinen Gegnern Räuber und Gendarm. Allerdings
waren auch alle unterhalb der 2100-Wertungszahlmarke. Aber diese Hausaufgaben
wollen ja auch erst einmal gemacht sein. Einen harten Fight lieferte ihm
in Runde 2 Jochen Esser (2029):
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Müer (2275)
- Esser (2029)
Stellung nach dem
36. Zug von Weiß
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Schwarz hat hier sicherlich
berechtigte Hoffnungen auf ein Remis. Sebastians Gegner geriet aber mit
36. … Se6 vom richtigen Weg ab, denn nach 37. Txa5 war der Tausch der Türme
unvermeidlich, und bei der gegebenen Konstellation war das Endspiel Läufer
gegen Springer für Schwarz in der Praxis extrem schwer zu spielen.
Dieser Punkt ging an Sebastian, genau wie in Runde 3 gegen Andre Matzat
(2055):
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Matzat (2055)
- Müer (2275)
Stellung nach dem
25. Zug von Schwarz
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Bast steht hier sicherlich
schon recht angenehm, als der weiße König es nicht mehr aushielt,
und sich mit 26. Kf1 höchstpersönlich ins Getümmel stürzte.
Dieser energische Schritt war auch schon sein letzter, denn nach … Sb4
gab Weiß sofort auf.
Runden 4-5 - Die
Favoriten gegen den Gast
Nun trafen die „großen
Drei“ direkt aufeinander. Bis dato hatten alle 3 noch nichts abgegeben.
In Runde 4 hatte Sebastian zunächst Weiß gegen Mooser. Ein frühes
Remisangebot lehnte Sebastian ab, aber Schwarz baute sich in der Folge
sehr sinnig auf. Sebastian überreizte etwas sein Blatt und wurde in
der Folge plattgeschoben. Irgendwie wurde er mit dem System auf dem falschen
Fuß erwischt.
Dennoch war noch nicht
aller Tage Abend. Die Runde 5 brachte einen schwierigen Fight für
Sebastian, während die verlustpunktfreien Kotter und Mooser aufeinander
trafen. Sebastian überwand die Hürde mit etwas Mühe. Er
überspielte seinen auf dem Papier klar schlechteren Gegner klassisch
am Damenflügel, aber bei den Komplikationen im Zentrum hätte
Weiß sich in einer Phase vielleicht retten können. Parallel
sprang Kotter knapp dem Teufel von der Schippe und er rettete sich aus
einer kritischen Lage in ein Remis.
Runden 6-7 - Ein
trauriges Finale
Somit lag Sebastian
einen halben Punkt hinter seinem ärgsten Widersacher Kotter, welchen
er in der vorletzten Runde mit Weiß spielen musste. Schachfreund
Mooser war hinsichtlich des Titelkampfes als Gast eigentlich egal, aber
er fiel so oder so aus dem Rennen, da er nach Runde 5 vom Turnier zurückzog.
Seine Resultate blieben aber stehen, da er mehr als 50% seiner Partien
absolviert hatte.
Sebastian musste gegen
Ralf Kotter also „all in“ gehen. Aber dieser servierte eine exzellente
Vorbereitung, und Sebastian konnte mit Weiß nichts nachweisen. Bast
musste hier zwangsläufig übertreiben, aber konnte dem Serientäter
nicht die Acht anlegen, Kotters Alibi erwies sich als wasserdicht. Sebastian
kassierte eine Null. Schade, dass er in der Situation war, auf Gewinn spielen
zu müssen, aber natürlich zeigte sein Gegner auch, warum er das
Turnier so oft gewann.
Zum Abschluss ging
es für Sebastian um die goldene Ananas, aber natürlich wollte
er zum Finale nochmal einen Sieg gegen 1900 einfahren. Aber ziehen wir
ein kurzes Fazit: Sebastian hatte bis dato gegen alle schwächeren
Gegner gewonnen. Gegen seine beiden Hauptkonkurrenten allerdings hat er
jeweils mit Weiß verloren. Vermutlich hätte er hierbei in beiden
Fällen aber ein Remis bekommen können. Mooser bot es an, und
Kotter hätte es vermutlich akzeptiert, da es für ihn gleichbedeutend
mit dem Turniersieg war. Aber Sebastian musste hier auf Sieg spielen…
Also bestimmt kein
gutes Turnier, aber auch alles andere als ein Einbruch. Kann halt mal dumm
mitlaufen. In der letzten Runde aber unterschätzte Sebastian das Spiel
seines Gegners. Aber was will man sagen, es war für ihn die 16. Turnierpartie
hintereinander an fast genauso vielen Tagen:
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Reif (1971) -
Müer (2275)
Stellung nach dem
16. Zug von Schwarz
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Sebastian hatte gerade
mit … g5 den weißen Läufer angegriffen. Sein Gegner spielte
17. Lxg5 und bot ein Remis an. In völliger Fehlinterpretation der
Lage lehnte Sebastian mit … hxg5 ab, wobei er bereits am Rande des Verlustes
wandelte, falls er das Schattenreich nicht schon betreten hatte. Es folgte
18. Sxg5 Kc7 19. Sxe6+ Kb6 20. Df7 Lh6 21. g4 a6 22. g5 Lf8. Hier war klar,
wohin die Reise gehen sollte. Weiß ließ es sich in der Folge
nicht mehr nehmen.
Auch hier also kein
Deutscher Meistertitel für Sebastian, die Rückfahrt musste sozusagen
mit Blaulicht angetreten werden.
Fazit:
Leider in beiden Turnieren
am Ende eine bittere Niederlage. Die DEM war sogar bis dato ein recht gutes
Turnier, da Sebastian den 10. Platz, und damit seine gute Form, bestätigt
hätte. Bei der PSM war er einmal mehr an Kotter gescheitert, welcher
aber auch der beste Spieler im Polizeifeld ist. Auch ein Sieg in der letzten
Runde hätte keinen Treppchenplatz mehr gebracht, aber immerhin noch
das Fazit „abhaken“ gestattet. So muss man sich eher ärgern. Aber
nicht lange - die nächsten Aufgaben warten!
Hier noch der Link
zu den Turnierseiten:
Deutsche
Meisterschaft
Deutsche
Polizeimeisterschaft
- frank modder,
13.11.2016
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Es geht immer
weiter!
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